Montag, 29. September 2014

Änderung der Routenführung der Weltumseglung von "2fast4you"




Der Screecher und der Boombag sind bei Hyde Sail zur Reparatur – Fertigstellung um den 6.10., mein neuer Autopilot kommt am 3.10. mit Ewald und ich hoffe, daß durch diesen Kurzschluß nicht noch mehr Instrumente in Mitleidenschaft gezogen sind. Dadurch bin ich für den Südindik zu spät dran...

 

Ich werde daher die Monsunumstellung – Mitte Oktober - abwarten und dann von Cebu via Borneo, Singapore, Port Dickson nach Langkawi segeln. Es wäre zwar dann Anfang Dezember möglich, schnell den Nordindik nach Afrika zu überqueren und dann mit 1 Monat Verspätung das Kap zu passieren – ist aber eine echte Hetzerei...

Ich habe mich daher für die langsamere Variante entschieden und habe daher viel Zeit für den Indischen Ozean.

 

Daher folgende Routenänderung:

 

Dezember bis Februar 2015:       Segeln in der Andamannen See mit Basis Phuket

März:                                                    Phuket, Malediven, Chagos

April - Mai:                                          Chagos – Seychellen

Juni - August:                                     Seychellen – Madagaskar

September:                                        Madagaskar – Mayotte

Oktober:                                              Mayotte – Mozambique – Durban

November – Dezember:                   Kap der Guten Hoffnung – segeln in SA

 

Ab Jänner 2016 geht dann die uhrsprünglich für 2015 geplante Route weiter.
 
 

Montag, 15. September 2014


Bonbonon und Port Carmen – „2fast4you“ bekommt den letzten Schliff vor den großen Ozeanpassagen

 

Günther, der deutsche Techniker der schon beim Schiffsbau dabei war, stürzt sich 3 volle Tage über alle möglichen Änderungen und Verbesserungen (Solaranlage, Batterien, Schaft, Undichtheiten im Abwassersystem, Wassermacher, Aussenborder, Dieselsystem usw.) wobei er verschmitz anmerkt, was ich denn die letzten 18 Monate am Schiff gemacht habe...da hebe ich ihm möglichst viel Arbeit auf, daß hab ich nun davon...;-)


Naja, ich war schon etwas faul und habe nach dem Schiffsbau eigentlich wirklich gefaulenzt – ich habe es aber auch gebraucht.



Auf alle Fälle verlasse ich Bonbonon am 9.August mit einem 1 A gewarteten Schiff und Jessy meiner neuen Mitseglerin und Stewardess.


 
In Port Carmen stelle ich gleich den Kontakt zu meinen „alten“ Arbeitern wieder her und siehe da, 5 von ihnen haben zumindest teilweise Zeit und unter Mithilfe eines neuen Arbeiters und Jessy, die sehr fleißig überall wo sie gebraucht wird mithilft schaffen wir die geplanten Arbeiten (da der alte Kleber nicht elastisch genug war müssen alle Fenster wieder herausgeschnitten, gereinigt und neu aufgerauht und  verklebt werden, das Gelcoat in meinem Bad muß ausgebessert werden, komplettes Schiff polieren, Änderungen in der Küche usw.) in 2 Wochen.


 
Nun ist endlich segeln in den Philippinen angesagt – bisher war ich ja nur zum Arbeiten hier!
 
 


Über Bohol segeln wir nach Surigao in Mindanao. Dort mache ich erstmals mit dem Schwell des Pazifischen Ozeans Bekanntschaft – das nächste Mal werde  ich dich an der anderen Seite des Ozeans treffen....;-)
 
 
 
 
In der Düse zwischen zwei kleinen Inseln muß leider mein Screecher (er hat immerhin 118 m2) daran glauben – es ist jedoch nur ein einfacher Riß und sollte leicht zu reparieren sein, die Frage ist nur wo? - ich brauch ihn für den Indischen Ozean...

 
Noch dazu hat ein Tief sich festgesetzt und wir kämpfe gegen bis zu 30 KN Südwind an, der mit dem Schwell und der gegenläufigen Strömung ganz „nette“ Wellenberge entstehen läßt.
 

 
 
Da wir ja Zeit haben, verstecken wir uns immer wieder hinter Landvorsprüngen – einzig die Wassertiefen ermöglichen oft kein Ankern. Hier in den Phils steigt das Land oft von mehr als 1000m Wassertiefe innerhalb von 100m auf Riffhöhe an...

 
Nach Abzug des Tiefs geht es jedoch besser und wir erreichen die Holiday Oceanview Marina auf der Insel Samal in Nähe der Stadt Davao.
 
 

Monika und Armin, 2 Segelbekannte aus Langkawi und Bruno aus Wien haben hier ihr Schiff „geparkt“ wärend sie sich auf Heimaturlaub befinden.

 
Hier ist Stadtbesichtigung, Verproviantisierung, Segelreparatur, Wäschewaschen und Schiffsreinigung angesagt.

 
Der Shuttleservice von der Marina nach Davao (ist von der Größe her mit Cebu zu vergleichen) funktioniert ausgezeichnet und ist gratis.
 
 


 
Die Shoppingcenter locken und wir stocken den Proviant auf. Jessy versucht ihren Paß einzureichen und dabei passiert mir der Fehler, daß wir eine Agentin beauftragen, sie zu unterstützen...


Ich habe nicht mit der philippinischen Korruption gerechnet! Im Endeffekt bekommt Jessy keinen Paß und nicht einmal ihre Dokumente zurück! Die Dame meinte für die Rückgabe sollte ich auch noch zusätzlich bezahlen, obwohl sie die Paßeinreichung nicht bewerkstelligen konnte...


Kurzentschlossen beschließe ich mich nicht erpressen zu lassen und wir wollen nach Cebu segeln und dort die Einreichung veranlassen.

Bei der Abfahrt stelle ich den Ausfall meines Autopiloten, des Tiefenmessers und des Windanzeigers fest und das hier mit den ungenauen Tiefenangaben auf den Seekarten und kurz vor den geplanten langen Ozeanetappen. Ich muß umdisponieren...


Im Norden über Luzon zieht ein Taifun und macht sich hier im Süden durch verstärkten Südwind bemerkbar...die Handsteuerung über 24h durchgehend geht dann schon an die Substanz und nur das kurze Absurfen einer Welle nur mit der Genua mit 16,7 GPS Knoten ist ein Highlight...

 

In Bislig verläßt mich Jessy und fährt mit dem Bus nach Butuan um dort ihren Paß zu erledigen.

Ich segle langsam in Tagesetappen hoch nach Cebu, wo mir ein Freund einen neuen Autopiloten aus Österreich mitbringen wird. Meinen Screecher und den beschädigten Boombag kann ich bei Hyde Sails in Cebu auch richten lassen – mal sehen wie schnell wieder alles wie gewohnt funktioniert...;-(