Erstmals seit wir in den Malediven sind, haben wir guten
Segelwind aus NW und nuetzen ihn auch gleich...220 SM am Stueck und wir sind im
Huvadhoo Atoll, dem vorletztem Atoll im Sueden, kurz vor dem Aequator. Das Addoo
Atoll mit Gan, liegt schon auf der Suedhalbkugel.
Hier bekommen wir abends Besuch von der Coast Guard die
sehr freundlich unsere Papiere checkt.
In der Nacht gibt es einige Squalls und siehe da, auch
den Profis passieren Fehler:
Das Kuestenwacheschiff hat etwas vor uns, aber Gott sei
Dank versetzt, den Anker ausgebracht...Wie sich naechtens herausstellt, mit zu
wenig Kette und das grosse Schiff treibt froehlich an uns vorbei...;)
Einige Minuten spaeter, hoeren wir, wie der Motor
gestartet wird und das Schiff an seine alte Position zureuckgesteuert und neu
verankert wird.
Am naechsten Tag bei hochstehender Sonne durchqueren wir
das Atoll und ankern in einer Riffpassage im Sueden. Die darauffolgende
Nachtfahrt zum Addoo Atoll ist gleichzeitig meine und auch Jessys erste
Aequator Ueberquerung. Wir sind erstmals auf der Suedhalbkugel!
Die Aequatortaufe folgt spaeter...
Im Addoo Atoll lassen wir uns vormittags treiben und
erledigen die letzten Internetarbeiten und essen Mittag, bevor wir gemeinsam
mit 4 anderen Segelschiffen durch die Suedpassage das Atoll Richtung Chagos
verlassen.
2 Stunden spaeter sind die anderen Segler fast ausser
Sicht, als die ersten Squalls einsetzen und die naechsten 2 Tage hindurch immer
wieder autreten. Die Spitzen erreichen 40 KN Wind...das Wasser wird weiss...
Jessy wird schwer seekrank und ich merke auch, dass sie vor
allem in der Nacht Angst bekommt...
Muede erreichen wir bei wieder besserem Wetter 05°18“
Sued den Beginn der Chagos Atolle und setzen Kurs auf Diego Garcia ab.
Bei wenig Wind, wir sind in der ITCZ (tropische
Konvergenzzone), erholen wir uns bei Prachtwetter und gleiten langsam Diego
Garcia (amerikanischer Militaerstuetzpunkt im Indischen Ozean...
anlanden nicht erlaubt!) entgegen. Von hier sind es nur
mehr ca. 900 SM bis Rodriques.
Die ITCZ ist diesmal sehr breit und erst bei 10° 40“ S
stellt sich gleichmaessiger Wind aus SO ein...
Entdaeuschend ist, das wir nicht 1 Fisch fangen, obwohl
wir 3 Schleppangeln 2/3 der Strecke hinter uns herziehen...
Die „Waschrumpel“ Suedindik ist auch bei leichtem
Passatwind voll im Gang, sodass sogar ich zeitweise ein flaues Magengefuehl und
keinen Appetit habe.
Am 1.5. mittags laufen wir in Port Mathurin, Rodrigues
ein und machen den Behoerden, die ausgesprochen freundlich und hilfsbereit
sind, gleich zum „Tag der Arbeit“ Arbeit...
Wir geniessen das ruhige Wasser nach Wochen des Schwells
aus Sued und vertreten uns nach langer Zeit die Beine auf der Suche nach einem
am Feiertag offenen Restaurant...
Rodrigues ist eine zu Mauritius gehoerende Insel mit nur
38.000 Einwohnern die grossteils englisch und franzoesisch sprechen. Wir geniessen
franzoesisches Brot und die ausgezeichneten Restaurants und machen
auf der Insel. Ganz stolz sind sie auf ihre „Limes“ die sie als
die weltbesten bezeichnen...ich muss sagen, der „Cuba Libre“ schmeckt hier mit
philippinischem Rum und den hiesigen Limes vorzueglich ;)
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