Nach dem Check out am 21.7. lege ich am 22.7. bei
Nieselregen und Fallböen ab und mache mich auf die Überquerung des
Südchinesischen Meeres. Die nächsten 3 Tage erwarten mich aufgewühlte See und
Winde zwischen 25 und 35 KN aber alles bequem von achtern.
Das Essen schmeckt trotzdem nicht recht – ich bin wohl zu
lange in landnähe gewesen. Am 4. Tag wird es ruhiger, die Sonne lacht wieder
und meine geschunden Batterien bekommen eine Ladung Solarenergie...
Wie sich herausstellt, schafft der Windgenerator auch bei
stärkerem Wind nicht die benötigte Energie – die Kippbewegungen des Kats bei
bewegter See bringen ihn immer wieder aus der Drehzahl...
Nach 2 Tagen „Champagner Segeln“ wie die Briten sagen,
kommt bei mir so richtig das „Cruising Feeling“ zurück und wie zur Begrüßung
empfangen mich abends beim Einlaufen in den Hafen von Labuan ein Menge
Feuerwerke.
Mein Timing ist wiedermal perfekt! Ich komme genau zu den
Feierlichkeiten zum Ende des Ramadan an – alle Geschäfte (ich wollte den Wein
bis Südafrika einkaufen) zu. Somit bleibt mir in der renovierten, jedoch schon
wieder zerfallenden Marina Labuan Wassertanken, Boot und Wäschewaschen und ein
Basiseinkauf. Am nächsten Morgen gehts weiter und ich segle bei leichten Winden
über Kota Kinabalu nach Kudat.
Hier ist der Dieseleinkauf für meine Weltumseglung (diese
400l müssen 1x rundum genügen – heißt ja auch Weltumseglung!) geplant und
funktioniert auch ausgezeichnet. Per Taxi und Beiboot bringe ich die Kanister
an Bord und fülle sie in die Tanks.
Die Leute der Marina in Kudat sind ausgesprochen
freundlich und hilfsbereit, gratis Internet selbstverständlich...kein Wunder
daß die Marina voll ist. Allerdings wie bei so vielem in Malaysia, wird kaum
Wartung betrieben und daher beginnt sie auch schon zu zerfallen...
Morgens lege ich Richtung Philippinen ab und werde in
Bonbonon Günter, meinen deutschen Techniker beim Bau von „2fast4you“, treffen.
Ich habe etwas Arbeit für ihn.
Die Sulusee präsentiert sich in Borneonähe recht windarm,
weiter draußen nimmt dann der Südwind wieder zu und ich lege die 400 SM in 2 ½
Tagen zurück.
Mitten in der Sulu See, vernehme ich plötzlich Stimmen –
2 Auslegerkanus mit Pilippino-Fischern besuchen mich, weit ab von ihrem
Mutterschiff. Die Frage nach Zigaretten muß ich verneinen aber nach dem 2 Dosen
Bier ihren Besitzer gewechselt haben, düsen sie mit freundlichem Winken ab.
Die Ansteuerung von Bonbonon bei Nacht ist etwas heikel.
Da ich jedoch schon 4 x hier war, kann ich dem Riff, daß in den Seekarten nicht
verzeichnet ist schön ausweichen und werfe den Haken sicher im geschützten
Hafen.
5 Tage zuvor hat Michael, der das Schiff „Juwin“ von Segelbekannten
gekauft hat, sein Schiff aufs Riff gesetzt und verloren. Beim Versuch zu helfen
wurde auch Günter´s Dinghi mitsamt Außenborder versenkt – alle hatten Glück daß
sie bis auf Schnitt und Schürfwunden alle heil an Land gekommen sind.
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