Bonbonon und Port Carmen – „2fast4you“ bekommt den
letzten Schliff vor den großen Ozeanpassagen
Günther, der deutsche Techniker der schon beim Schiffsbau
dabei war, stürzt sich 3 volle Tage über alle möglichen Änderungen und
Verbesserungen (Solaranlage, Batterien, Schaft, Undichtheiten im
Abwassersystem, Wassermacher, Aussenborder, Dieselsystem usw.) wobei er
verschmitz anmerkt, was ich denn die letzten 18 Monate am Schiff gemacht
habe...da hebe ich ihm möglichst viel Arbeit auf, daß hab ich nun davon...;-)
Naja, ich war schon etwas faul und habe nach dem
Schiffsbau eigentlich wirklich gefaulenzt – ich habe es aber auch gebraucht.
Auf alle Fälle verlasse ich Bonbonon am 9.August mit
einem 1 A gewarteten Schiff und Jessy meiner neuen Mitseglerin und Stewardess.
In Port Carmen stelle ich gleich den Kontakt zu meinen
„alten“ Arbeitern wieder her und siehe da, 5 von ihnen haben zumindest
teilweise Zeit und unter Mithilfe eines neuen Arbeiters und Jessy, die sehr
fleißig überall wo sie gebraucht wird mithilft schaffen wir die geplanten
Arbeiten (da der alte Kleber nicht elastisch genug war müssen alle Fenster
wieder herausgeschnitten, gereinigt und neu aufgerauht und verklebt werden, das Gelcoat in meinem Bad muß
ausgebessert werden, komplettes Schiff polieren, Änderungen in der Küche usw.)
in 2 Wochen.
Nun ist endlich segeln in den Philippinen angesagt –
bisher war ich ja nur zum Arbeiten hier!
Über Bohol segeln wir nach Surigao in Mindanao. Dort
mache ich erstmals mit dem Schwell des Pazifischen Ozeans Bekanntschaft – das nächste
Mal werde ich dich an der anderen Seite
des Ozeans treffen....;-)
In der Düse zwischen zwei kleinen Inseln muß leider mein
Screecher (er hat immerhin 118 m2) daran glauben – es ist jedoch nur ein
einfacher Riß und sollte leicht zu reparieren sein, die Frage ist nur wo? - ich
brauch ihn für den Indischen Ozean...
Noch dazu hat ein Tief sich festgesetzt und wir kämpfe
gegen bis zu 30 KN Südwind an, der mit dem Schwell und der gegenläufigen
Strömung ganz „nette“ Wellenberge entstehen läßt.
Da wir ja Zeit haben, verstecken wir uns immer wieder
hinter Landvorsprüngen – einzig die Wassertiefen ermöglichen oft kein Ankern.
Hier in den Phils steigt das Land oft von mehr als 1000m Wassertiefe innerhalb
von 100m auf Riffhöhe an...
Nach Abzug des Tiefs geht es jedoch besser und wir
erreichen die Holiday Oceanview Marina auf
der Insel Samal in Nähe der Stadt Davao.
Monika und Armin, 2
Segelbekannte aus Langkawi und Bruno aus Wien haben hier ihr Schiff „geparkt“ wärend sie sich auf
Heimaturlaub befinden.
Hier ist Stadtbesichtigung,
Verproviantisierung, Segelreparatur, Wäschewaschen und Schiffsreinigung
angesagt.
Der Shuttleservice von der
Marina nach Davao (ist von der Größe her mit Cebu zu vergleichen) funktioniert
ausgezeichnet und ist gratis.
Die Shoppingcenter locken und
wir stocken den Proviant auf. Jessy versucht ihren Paß einzureichen und dabei
passiert mir der Fehler, daß wir eine Agentin beauftragen, sie zu unterstützen...
Ich habe nicht mit der
philippinischen Korruption gerechnet! Im Endeffekt bekommt Jessy keinen Paß und
nicht einmal ihre Dokumente zurück! Die Dame meinte für die Rückgabe sollte ich
auch noch zusätzlich bezahlen, obwohl sie die Paßeinreichung nicht
bewerkstelligen konnte...
Kurzentschlossen beschließe
ich mich nicht erpressen zu lassen und wir wollen nach Cebu segeln und dort die
Einreichung veranlassen.
Bei der Abfahrt stelle ich
den Ausfall meines Autopiloten, des Tiefenmessers und des Windanzeigers fest
und das hier mit den ungenauen Tiefenangaben auf den Seekarten und kurz vor den
geplanten langen Ozeanetappen. Ich muß umdisponieren...
Im Norden über Luzon zieht
ein Taifun und macht sich hier im Süden durch verstärkten Südwind
bemerkbar...die Handsteuerung über 24h durchgehend geht dann schon an die
Substanz und nur das kurze Absurfen einer Welle nur mit der Genua mit 16,7 GPS
Knoten ist ein Highlight...
In Bislig verläßt mich Jessy
und fährt mit dem Bus nach Butuan um dort ihren Paß zu erledigen.
Ich segle langsam in
Tagesetappen hoch nach Cebu, wo mir ein Freund einen neuen Autopiloten aus
Österreich mitbringen wird. Meinen Screecher und den beschädigten Boombag kann
ich bei Hyde Sails in Cebu auch richten lassen – mal sehen wie schnell wieder
alles wie gewohnt funktioniert...;-(
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